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Das Buch „Als Frau in die Luft ging“ von Jutta Rebmann beschreibt die Geschichte der frühen Pilotinnen, angefangen bei den ersten Ballonfahrerinnen über die ersten Motorflugversuche bis hin zu Langstreckenflügen. Bereits im 18. Jahrhundert gab es die erste Pilotin, nämlich die Ballonfahrerin Sophie Blanchard, die aus einer Not heraus überhaupt zum Fliegen kam. Ihr Mann verunglückte bei einer Ballonfahrt tödlich. Sophie war mittellos und besaß nur einige Ballonhüllen. Also verdiente sie ihr Geld mit Flugauftritten.
Amüsant zu lesen ist die Geschichte der ersten Fallschirmspringerin Elise Garnerin, um die sich die Menschen sorgten, weil sie meinten, ein Fallschirmsprung sei eine solche Strapaze für den Körper eines jungen Mädchens, dass die Organe zerreißen könnten.
Man erfährt viel über die Schwierigkeiten, denen die Fliegerei generell in den Anfängen ausgesetzt war. Man machte einen Pilotenschein und musste sofort danach Höchstleistungen vollbringen, Höhen- und Streckenflugrekorde aufstellen, um mit der Fliegerei Geld zu verdienen. Aber überhaupt an einen Schein zu kommen, war für die Frauen noch besonders schwer. Vor allem nach dem ersten Weltkrieg,als das Fliegen besonders strengen Limitierungen in Deutschland unterlag und nur wenige Flugschüler ausgebildet wurden, wurden die wenigen Frauen teilweise sabotiert, um an ihre Ausbildungsplätze zu kommen. Marga von Etzdorf gelang es in den 20er Jahren, bei der Lufthansa eine Anstellung als Pilotin zu erhalten, was vorher für die Fliegerinnen undenkbar gewesen war.
Allerdings musste sie bei den Passagieransagen immer mit einer männlichen Stimme sprechen, um keine Irritation hervorzurufen. Wie wenig selbstverständlich die Gleichberechtigung in dieser Zeit noch war,zeigt ein Zeitungsartikel über den Absturz Helene Bouchers.
Der Verfasser beschreibt die Pilotin als Kind,das nicht wusste, was es tat, und sein Leben sinnlos hingegeben hatte.
Erstaunt hat mich beim Lesen dieses Buches, dass es schon seit dem Beginn der Fliegerei weibliche Piloten gab,also schon seit 200 Jahren, dass es aber trotzdem für viele noch keine Selbstverständlichkeit ist, dass Frauen fliegen.
Vielleicht wird sich das in den nächsten 200 Jahren ändern.