Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

natürlich könnte man viele Geschehnisse der letzten Monate analysieren. Ich möchte aber in diesem Editorial nach vorne schauen und Euch einen Überblick, der doch nicht mehr als ein Ausschnitt sein kann, über das geben, was uns als Vorstand beschäftigt.

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Im Bereich der Tarifpolitik sehen wir große Aufgaben auf die Tarifkommissionen zukommen: Die LH-Group meldet eine Ergebniskrise bei der Lufthansa Airlines, die im Vergleich zu den Konkurrenten an Boden verloren hat. Bei der Tuifly haben wir den VTV gekündigt. Unsere Kolleginnen und Kollegen der Malta Air (Ryanair) mussten erfahren, dass der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht, wenn überhaupt, hinter Phrasen versteckt, indem er seine Pilotinnen und Piloten ohne eigene Entscheidungsmöglichkeit nach TLV fliegen lässt.

Um auf das Schreiben der LH-Group einzugehen: Die Arbeitgeber sind in ihren unternehmerischen Entscheidungen frei, aber auch dafür verantwortlich. In den letzten Jahren wurden hier aus unserer Sicht in der LH-Group Fehler gemacht. Fehler sind keine von außen einwirkende Naturereignisse, die eine neue Realität schaffen. Sie gehören dazu und man muss damitumgehen. Deswegen stehen wir auch zur Verfügung, wenn es um die Verhandlung von guten Lösungen für die anstehenden Probleme geht.

Wir werden den Tarifkommissionen jedwede Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigen. Genau das wünschen wir uns aber auch von Euch, den Mitgliedern. Denn eines ist klar: Ohne Eure Unterstützung bringt die beste Strategie, die beste Taktik nichts! Daher: Informiert Euch und tretet mit den Tarifkommissionen in den Austausch!

International sehen wir auch in der ECA Herausforderungen auf uns zukommen: Im November wird ein neuer Präsident oder eine Präsidentin gewählt. Eine europaweite Kampagne zum Thema RCO (Reduced Crew Operations) läuft gerade an und die neue Zusammensetzung des Europäischen Parlaments bedeutet für das Lobbying ebenfalls neue Herausforderungen. Dieses Thema beschäftigt uns auf nationaler Ebene gleichermaßen. Ebenfalls betreiben wir Aufklärungsarbeit in Bezug auf die starken Belastungen, denen unsere Crews gerade in der Sommerzeit ausgesetzt sind. Wir müssen uns abwenden von der Idee eines „New Normals“: Eine dauerhafte Überbelastung des Systems kann in niemandes Interesse liegen, schon gar nicht im Sinne der Flugsicherheit.

VC-Intern haben wir wahrgenommen, dass die Prozesse in der Mitgliederbetreuung unser Augenmerk benötigen. Außerdem haben uns seit Anfang des Jahres drei Mitarbeiter verlassen. In der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung möchten wir mit gezielten Kampagnen unsere Wahrnehmung stärken. Die Büroarbeit und die Verwaltungsprozesse sind teilweise sehr kompliziert und machen es den Mitarbeitern der VC nicht einfach ihre Arbeit effizient zu verrichten. Daher sind wir gezwungen durch die Einführung einer einheitlichen IT-Plattform und moderner IT eine effizientere Arbeitsweise einführen. Wir brauchen dringend eine bessere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten, aber auch strukturelle Änderungen, um die VC zukunftsfähig zu machen!  Zum Schluss noch ein Wort zur gemeinsamen Kommunikation: Diese ist für einen Verein unerlässlich. Wir werden die Kommunikation, wie auf der MGV beschlossen, auf eine einheitliche Plattform heben. Hier laufen die letzten Tests mit der Plattform „Discourse“. Weiterhin werden wir uns regelmäßig mit einem Podcast „Vorstands-Update“ als Teil der „Cockpit-Perspektive“ bei euch melden.

Solltet Ihr Fragen oder Anliegen haben oder einfach nur ein Feedback abgeben wollen, so könnt ihr Euch jederzeit an uns wenden, am besten per Mail an vorstand@vcockpit.de.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!

Euer Andreas (PIN) 

Dr. Andreas Pinheiro 

Präsident Vereinigung Cockpit