Mittwoch, 08 März 2023

BDL-Forderungen nach Streikrechts-Einschränkungen sind offensichtliches Ablenkungsmanöver vom Missmanagement der Unternehmen

Im Rahmen der Tarifverhandlung für den öffentlichen Dienst und die kommunalen Beschäftigten ist es in den vergangenen Wochen auch an Flughäfen zu Warnstreiks gekommen. Die überstürzte und hitzige Reaktion der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), der Arbeitgeberlobby BDA und nun auch des BDL sind politische Ablenkungsmanöver mit dem Ziel, das Unvermögen der Geschäftsführungen in der Luftverkehrsbranche zu verschleiern.

VC-Präsident Stefan Herth sagt zu den aktuellen Forderungen nach Einschränkungen des Streikrechts: "Die aktuelle Auseinandersetzung und die Warnstreiks sind Folge übertriebener finanzieller und personeller Sparpolitik im Luftverkehrssektor. Die Unternehmen können aufgrund des Missmanagements der vergangenen Monate nicht mehr adäquat auf die zurückgekehrte Nachfrage reagieren. Das ist eindeutig nicht die Verantwortung der Beschäftigten oder der Gewerkschaften, sondern Folge des langjährigen, eigenen Handelns im Zuge der unternehmerischen Freiheit. Bei den aktuellen massiven Reallohnverlusten und der gleichzeitig stark steigenden Arbeitsbelastung wegen Personalmangels ist die logische Folge, dass die Beschäftigten sich wehren.

Die Forderungen nach Einschränkungen des Streikrechts seitens der Arbeitgeber sind ein billiges Ablenkungsmanöver vom eigenen Versagen. Statt Grundrechte anzugreifen, sollten sie lieber auf die realen Probleme der eigenen Belegschaften eingehen."

„Es zeigt sich auch, dass durch den Glauben an jederzeit verfügbare und billige Arbeitskräfte, zur Not auch aus dem Ausland, die partnerschaftlichen Elemente der sozialen Marktwirtschaft in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurden. Diese haben stets dämpfende Wirkung entfaltet und ihr Fehlen lässt nun den Kräften der simplen Marktwirtschaft ihren freien Lauf.“

Einschränkungen des Streikrechts, staatliche Zwangsschlichtungen oder die Ausdehnung von Friedenspflichten in Tarifkonflikten lehnt die Vereinigung Cockpit kategorisch ab.