Montag, 04 Juli 2022

Vereinigung Cockpit begrüßt: Keine Ausweitung des Emissionshandels im Luftverkehr. Unterstützung bei nachhaltigen Kraftstoffen aber noch zu gering.

Die Vereinigung Cockpit begrüßt die jüngste Entscheidung des Europäischen Rates in Bezug auf den europäischen Emissionshandel im Luftverkehr, mahnt aber weiter einen scharfen Blick auf die wettbewerblichen Auswirkungen, zum Beispiel bei ReFuel EU, an.

Aktuell soll der Anwendungsbereich für innereuropäische Flüge (einschließlich des Vereinigten Königreichs und der Schweiz) beibehalten werden. Einer stark wettbewerbsverzerrenden Erweiterung auf Abflüge zu Drittstaaten wurde nicht zugestimmt. Ebenfalls hat sich der Rat der EU darauf geeinigt, die kostenlosen Zertifikate für den Luftverkehrssektor aus der Vergangenheit bis 2027 schrittweise abzubauen. Um der Klimaneutralität und den höheren Kosten von nachhaltigen Flugkraftstoffen Rechnung zu tragen, wird es für die Jahre 2024 bis 2030 eine Zuteilung von 20 Millionen Zertifikaten geben. Diese sollen einen Teil der Mehrkosten für die alternativen Kraftstoffe abfedern.

VC-Pressesprecher Matthias Baier: "Klimaverträglichkeit im Einklang mit der Wettbewerbsfähigkeit muss die Richtschnur für die Regulierung im Luftverkehr sein. Ein bezahlbarer Hochlauf alternativer Kraftstoffe ist der richtige Weg, um den Luftverkehr in Europa zu halten und Carbon-Leakage zu verhindern. Wir sind schon seit Jahren einem verzerrten Wettbewerb mit Airlines aus der Golf- Region ausgesetzt. Die angekündigten Kompensationen werden die Mehrkosten nicht aufwiegen und die Nachteile für unsere heimische Industrie vergrößern. Das SAF-Zertifikatssystem sollte daher mindestens an die im Rahmen der ReFuel-EU-Initiative vorgeschriebenen Mengen angepasst werden. Eine größere Menge an abrufbaren SAF-Zertifikaten würde aus unserer Sicht effektive Anreize schaffen, mehr und schneller auf alternative Kraftstoffe umzustellen."

Nachdem sich der Rat nun auf seine Standpunkte zu den Vorschlägen geeinigt hat, werden die Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament mit dem Ziel aufgenommen, eine endgültige Einigung zu erzielen.

"Als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Luftverkehr stehen wir zu den Bemühungen, unsere Branche perspektivisch klimaneutral zu machen und werden die weiteren Verhandlungen eng begleiten. Die europäischen Institutionen fordern wir nachdringlich dazu auf, keine Maßnahmen zu beschließen, die nur den europäischen Luftverkehr treffen. Dies hätte eine Verlagerung der Verkehre, Jobverluste und höhere CO2-Emissionen zur Folge", so Matthias Baier abschließend.


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