Freitag, 15 November 2019

Vereinigung Cockpit kritisiert die Erhöhung der Luftverkehrssteuer: Unwirksame Maßnahme gefährdet Arbeitsplätze

- Der heute vom Bundestag beschlossene nationale Alleingang zur Erhöhung der Luftverkehrssteuer wird als rein fiskalische Maßnahme keine Verbesserung für den Klimaschutz bringen.   - Wirksame CO2-Reduktion kann nur über technische Innovationen und Investitionen in effizientere Technologien erreicht werden.   - Die massive Mehrbelastung setzt die Branche unter Druck und gefährdet Arbeitsplätze.

Zur Entscheidung des Bundestages, die Luftverkehrssteuer in Deutschland zu erhöhen, erklärt Robert Spürk, Vizepräsident der Vereinigung Cockpit: 

„Diese rein fiskalische Maßnahme wird keine Verbesserung für den Klimaschutz bringen. Sie wirkt sogar kontraproduktiv, da der Branche Geld für Investitionen in sparsamere Flugzeuge entzogen wird. Wenn diese Mehrbelastungen nicht 1zu1 an die Kunden weitergegeben werden können, sehen wir durch zu erwartende Verlagerungseffekte der Verkehrsströme ins Ausland viele Jobs bei deutschen Airlines in Gefahr. Noch vor wenigen Wochen hatten sich Bund, Länder, Gewerkschaften und Luftfahrtunternehmen mit der Leipziger Erklärung auf der 1. Nationalen Luftfahrtkonferenz darauf verständigt, mit gemeinsamen Kräften an der Markteinführung alternativer Kraftstoffe (Power-to-Liquid) zu arbeiten. Die jetzt getroffenen Beschlüsse laufen diesem vielversprechenden Plan zuwider.“

Die Vereinigung Cockpit bekennt sich in ihrer Klimaschutz-Policy klar zu einem nachhaltigen und langfristig klimaneutralen Flugverkehr und fordert, dass Lenkungsmaßnahmen nur eingeführt werden dürfen, wenn sie international koordiniert und wettbewerbsneutral stattfinden. Das ist im Falle dieser Ausweitung der Luftverkehrssteuer als deutsche Insellösung nicht der Fall.

Gerade die überproportionale Steigerung der Steuer auf europäische Ziele ist aus Sicht der Vereinigung Cockpit nicht nachvollziehbar, da diese Flüge bereits vollumfänglich in den Emissionshandel einbezogen sind und sich die Luftverkehrsbranche bereits 2016 im internationalen Abkommen CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) auf die globale Regulierung ihrer Treibhaus-Emissionen verständigt hat, die nun in mehreren Stufen von der Internationalen Zivilluftfahrtsorganisation ICAO umgesetzt wird.
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Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9.600 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
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