Vereinigung Cockpit e.V.:Aktuelles https://www.vcockpit.de/ Aktuelle Nachrichten der Vereinigung Cockpit e.V. de Vereinigung Cockpit e.V.:Aktuelles https://www.vcockpit.de/typo3conf/templates/general_rwd/_common/images/logo_rss.png https://www.vcockpit.de/ 107 30 Aktuelle Nachrichten der Vereinigung Cockpit e.V. TYPO3 - get.content.right http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss Mon, 28 Aug 2023 10:25:20 +0200 Erschöpfung, Sekundenschlaf & Überschreitung von maximalen Dienstzeiten - Bericht des europäischen Pilotenverbands enthüllt erhebliche Mängel im Sicherheitsmanagement http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/erschoepfung-sekundenschlaf-ueberschreitung-von-maximalen-dienstzeiten-bericht-des-europaeischen-p.html <p>Sekundenschlaf im Cockpit, unzureichende Ruhemöglichkeiten gegen kumulative Ermüdung und die Ausdehnung der Flugdienstzeiten über das gesetzliche Maximum hinaus: Der aktuelle Bericht des europäischen Pilotenverbands ECA zeichnet ein problematisches Bild mit strukturellen Mängeln im Risikomanagement... <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/erschoepfung-sekundenschlaf-ueberschreitung-von-maximalen-dienstzeiten-bericht-des-europaeischen-p.html" class="header-link ">Details</a></p> Sekundenschlaf im Cockpit, unzureichende Ruhemöglichkeiten gegen kumulative Ermüdung und die Ausdehnung der Flugdienstzeiten über das gesetzliche Maximum hinaus: Der aktuelle Bericht des europäischen Pilotenverbands ECA zeichnet ein problematisches Bild mit strukturellen Mängeln im Risikomanagement gegen Ermüdung in der europäischen Luftfahrt. Mitgemacht haben fast 7000 Pilotinnen und Piloten aus 31 Ländern in ganz Europa, die Umfrage lief Anfang Juli kurz vor der hektischen Sommerreise-Saison.

Die Müdigkeit in den Cockpits hat den Ergebnissen zufolge bereits vor der sommerlichen Hochsaison zugenommen. Drei von vier Piloten erlebten in den vier Wochen vor der Umfrage mindestens einen Sekundenschlaf während des Flugbetriebs - ein Viertel berichtet sogar von fünf oder mehr Sekundenschlafsituationen. Darüber hinaus berichten 73 Prozent, dass sie sich zwischen ihren Flugdiensten nicht ausreichend von Müdigkeit erholen konnten.

Der Bericht zeigt auch einen besorgniserregenden Trend bei der Verlängerung von Flugdienstzeiten. In Ausnahmesituationen kann der Kapitän per sogenanntem Kommandantenentscheid die maximal zulässige Dienstzeit der Crew an Bord verlängern, um besonderen Umständen wie zeitraubenden Umwegen aufgrund schlechten Wetters Rechnung zu tragen. Fast jeder fünfte Pilot nutzte den Kommandantenentscheid (in der Fliegersprache: Commander's Discretion, CD) innerhalb der vier Wochen vor der Umfrage zweimal oder öfter. Darüber hinaus äußerten mehr als 60 Prozent der Befragten in unterschiedlichem Maße Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Konsequenzen, wenn sie sich weigern würden, einen Flugdienst per Kommandantenentscheid zu verlängern.

Nur 11 Prozent der Piloten gaben an, dass ihre Fluggesellschaft aufgrund von Müdigkeitsberichten betriebliche Änderungen zur Verbesserung der Sicherheit vorgenommen hat. Nur 13 Prozent wählten "das Unternehmen kommuniziert gut mit der Besatzung über Müdigkeitsberichte" und nur 12 Prozent gaben an, dass sie dem Meldesystem ihrer Fluggesellschaft vertrauen.

"Der Bericht hat uns noch einmal klar vor Augen geführt, dass die Belastungen der Pilotinnen und Piloten in Spitzenzeiten oftmals über das sicherheitsverträgliche Maß hinaus gehen", sagt VC-Präsident Stefan Herth. "Sekundenschlaf und totale Erschöpfung darf es im Cockpit nicht geben. Gesetzliche Limits dürfen keine Zielgrößen für die Planungen der Flugbetriebe sein. Das müssen Politik und Behörden mit entsprechender Regulierung sicherstellen."

"Sicherheitsrisiken durch Müdigkeit werden von vielen europäischen Fluggesellschaften nicht ausreichend ernst genommen", sagt Vivianne Rehaag, VC-Vorständin Flight Safety. "Wir sehen ernsthafte Unzulänglichkeiten bei den Airlines für das Risikomanagement gegen Müdigkeit und Lücken bei der Überwachung durch die Aufsichtsbehörden. Deshalb können wir nur eindringlich an alle Kolleginnen und Kollegen appellieren: Nehmt das Thema ernst und nutzt die Reporting-Möglichkeiten, damit Probleme bekannt und angegangen werden können."

Ein Trend, der in den Umfragedaten auffällt, ist, dass Fluggesellschaften aus Malta, Spanien, Irland und dem Vereinigten Königreich durchweg schlechtere Werte beim Müdigkeitsmanagement, beim Reporting, bei den Ruhezeiten und beim Umgang mit Kommandantenentscheiden erzielen. Nationale Behörden und auch die EASA sollten deshalb die Zustände in diesen Ländern genau untersuchen.

Der Bericht, der von dem Beratungsunternehmen Baines-Simmons im Auftrag des europäischen Pilotenverbands ECA erstellt wurde, erscheint nur zwei Monate, nachdem die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) vor dem Risiko einer erhöhten Müdigkeit des Flugpersonals während des Sommers gewarnt hat. Gleichzeitig forderte die EASA die Fluggesellschaften dazu auf, ausreichende Puffer einzuplanen und sich nicht darauf zu verlassen, dass ihre Piloten systematisch die maximale Flugdienstzeit verlängern. Die Ergebnisse des Berichts weisen jedoch auf eine andere Realität hin.

Die Daten wurden vom 1. bis 22. Juli 2023 erhoben. Bei mehreren Fragen wurde ein vierwöchiger Rückblickszeitraum zugrunde gelegt, sodass nicht der Höhepunkt des Sommerbetriebs, sondern das "Hochfahren" vor der Sommerreisewelle seit Anfang Juni erfasst wurde. Die Ergebnisse lassen demnach vermuten, dass sich die Zustände während der Hochsaison seit Mitte Juli eher noch verschlechtert haben.

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Presse Mon, 28 Aug 2023 10:25:20 +0200
VC stellt sich gegenüber Lufthansa-Konzern neu auf http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/vc-stellt-sich-gegenueber-lufthansa-konzern-neu-auf.html <p>Einheitliche Group-Tarifkommission ist nun für alle Flugbetriebe innerhalb der Lufthansa Group zuständig <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/vc-stellt-sich-gegenueber-lufthansa-konzern-neu-auf.html" class="header-link ">Details</a></p> Die Vereinigung Cockpit (VC) stellt sich tarifpolitisch neu gegenüber der Arbeitgeberseite auf. Mit der Konstituierung der Lufthansa Group-Tarifkommission (GTK) für den Lufthansa-Konzern ist heute ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung zentraler Tarifpolitik gegangen worden. Die Group-TK wird künftig gebündelt die tarifpolitische Ausrichtung der VC in den deutschen Cockpits der Lufthansa-Gruppe bestimmen. Bislang haben die Tarifkommissionen der unterschiedlichen Lufthansa-Konzerngesellschaften zumeist getrennt mit den jeweiligen Arbeitgebern verhandelt.

Auch bei anderen Airline-Konzernen strebt die VC künftig eine zentraler gesteuerte Tarifpolitik an. Die Gründung von einheitlichen Tarifkommissionen ist dafür ein entscheidender Bestandteil zur Erreichung tarifpolitischer Ziele.

Am heutigen Dienstag kamen der Vorsitzende Tarifpolitik, Dr. Marcel Gröls, und Vertreter aller tarifpolitischen VC-Gremien des Lufthansa-Konzerns in Frankfurt zusammen, um gemeinsam die Group-Tarifkommission des Unternehmens zu konstituieren.

"Von der gemeinsamen Group-Tarifkommission erwarten wir uns künftig eine gebündelte Schlagkraft und noch mehr Effizienz bei der Durchsetzung der Bedürfnisse der Pilotinnen und Piloten im gesamten Konzern", so Gröls heute in Frankfurt.

Die GTK wird 18 Mitglieder umfassen und setzt sich zusammen aus Vertretern aller deutschen Konzerngesellschaften. Zum Sprecher des Gremiums wurde der A320-Kapitän Dr. Andreas Pinheiro gewählt.

Im Mai hatte die Mitgliederversammlung der Vereinigung Cockpit mit einer Mehrheit von über 96 Prozent den Weg für einheitliche Tarifkommissionen in Luftfahrt-Konzernen geebnet. "Das war ein erster struktureller Schritt, um künftig die gesamte Tarifpolitik in allen Airline-Konzernen zentraler zu gestalten", sagt VC-Präsident Stefan Herth.

Die VC wirkt mit der neu eingeführten GTK dem strukturellen Ungleichgewicht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern entgegen, das entsteht, wenn Airlines immer neue Flugbetriebs-Töchter gründen, um Tarifbedingungen zu umgehen oder zu drücken.

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Presse Tue, 22 Aug 2023 16:07:00 +0200
Lufthansa-Piloten stimmen Tarifpaket bis Ende 2026 zu http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/lufthansa-piloten-stimmen-tarifpaket-bis-ende-2026-zu.html <p>Die VC-Mitglieder bei Lufthansa und Lufthansa Cargo haben der in den vergangenen Wochen ausgehandelten Tarifeinigung zugestimmt. Die Annahme des Verhandlungsergebnisses befriedet den seit rund einem Jahr schwelenden Tarifkonflikt bei der Lufthansa. 94,7% der stimmberechtigten Mitglieder... <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/lufthansa-piloten-stimmen-tarifpaket-bis-ende-2026-zu.html" class="header-link ">Details</a></p> Die VC-Mitglieder bei Lufthansa und Lufthansa Cargo haben der in den vergangenen Wochen ausgehandelten Tarifeinigung zugestimmt. Die Annahme des Verhandlungsergebnisses befriedet den seit rund einem Jahr schwelenden Tarifkonflikt bei der Lufthansa.  

94,7% der stimmberechtigten Mitglieder haben an der Abstimmung teilgenommen. Insgesamt haben 65,5 % der stimmberechtigten Mitglieder mit "ja" gestimmt. Nicht abgegebene Stimmen wurden mit "Nein" gewertet. 

"Ich freue mich über die Zustimmung unserer Mitglieder zu dem ausgehandelten Tarifergebnis", sagt VC-Präsident Stefan Herth. "Wir haben nach eineinhalb Jahren Verhandlungen ein Ergebnis im Kompromiss erzielt. Die heutige Annahme der Tarifverträge schafft Verlässlichkeit für die Pilotinnen und Piloten, die Lufthansa und nicht zuletzt auch unsere Fluggäste. Diesmal haben wir es geschafft, die Tarifpolitik ohne Trillerpfeife und Warnweste zum Ergebnis zu führen. Darauf aufbauend können wir uns nun Herausforderungen für den Lufthansa-Konzern widmen und weiter an der dringenden Verbesserung der Sozialpartnerschaft arbeiten."

Die Pilotinnen und Piloten waren in der Zeit vom 3. bis 10. August aufgerufen, über die Annahme des Gesamtpakets aus Vergütungstarifvertrag und Manteltarifvertrag abzustimmen. Die Verträge laufen bis Ende 2026. VC und Arbeitgeber steigen nun in die detaillierte Ausgestaltung im Rahmen der Redaktionsverhandlungen ein. 

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Presse Thu, 10 Aug 2023 14:29:41 +0200
Arbeitnehmervertretung in den Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG gewählt http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/arbeitnehmervertretung-in-den-aufsichtsrat-der-deutschen-lufthansa-ag-gewaehlt.html <p>Die Vereinigung Cockpit (VC) und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) haben drei Sitze im Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa gewonnen. <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/arbeitnehmervertretung-in-den-aufsichtsrat-der-deutschen-lufthansa-ag-gewaehlt.html" class="header-link ">Details</a></p> Die Delegiertenkonferenz zur Wahl der Arbeitnehmervertreter und -vertreterinnen wählte am vergangenen Samstag Arne Karstens, Finanzvorstand der VC und stellv. Sprecher der Konzerntarifkommission auf der Gewerkschaftsliste sowie UFO-Vorständin und ehemalige Lufthansa Tarifkommissionsprecherin Sara Grubisic sowie den Lufthansa Kapitän und erfahrenen Personalvertreter Tim Busse (VC) auf der Arbeitnehmerliste in das Kontrollgremium der Deutschen Lufthansa. 
 
Beide Fachgewerkschaften waren erstmals mit einer gemeinsamen Liste angetreten, um die Belange des fliegenden Personals optimal vertreten zu können.
 
„Unser Dank gilt der enormen Unterstützung der Belegschaft, mit deren Hilfe wir eine große Anzahl an  Stimmen für das fliegende Personal holen konnten. Unser erklärtes Ziel ist es, sich für alle Mitarbeitenden und eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft des Lufthansa Konzerns einzusetzen“, freut sich UFO-Vorsitzender, Daniel Kassa Mbuambi.
 
„Gratulieren möchten wir auch Jamila Jadran von der Konzerngemeinschaft Zukunft, mit der wir bereits im Vorfeld eine Kooperation vereinbart haben, die als langfristige Zusammenarbeit auch über den Aufsichtsrat hinaus geplant ist. Durch ihr fundiertes Wissen über Prozesse am Boden und bei der Technik ergänzt sie hervorragend unser Team“, so Kassa Mbuambi weiter.
 
„Wir möchten auch allen anderen Gewählten gratulieren und freuen uns auf eine gute und enge Zusammenarbeit zum Wohle aller Konzerngesellschaften und Beschäftigten. Die Herausforderungen können nur als starke Gemeinschaft gemeistert werden und unsere gewählten Aufsichtsräte werden ihre Kompetenz konsequent für einen starken Luftfahrtkonzern einsetzen, in dem ein gutes Produkt nur mit Wertschätzung für die geleistete Arbeit möglich ist“, so Lars Frontini VC Vorstand abschließend.
 
Aufgrund eines Formfehlers musste die Aufsichtsratswahl, die ursprünglich bereits im März erfolgen sollte, wiederholt werden.
 

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Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9.600 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
 
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Presse Mon, 31 Jul 2023 14:04:39 +0200
Inflationsausgleich bei Ryanair: geizig bei den Piloten, großzügig bei Michael O`Leary http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/inflationsausgleich-bei-ryanair-geizig-bei-den-piloten-grosszuegig-bei-michael-oleary.html <p>Fairness auf O'Leary-Art: Während die Piloten-Gehälter trotz hoher Inflation so gut wie gar nicht erhöht werden und damit enorme Kaufkraftverluste bei der Belegschaft entstehen, streicht der Airline-Boss allein bei seinem Base Pay eine Gehaltserhöhung um satte 240 Prozent ein. <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/inflationsausgleich-bei-ryanair-geizig-bei-den-piloten-grosszuegig-bei-michael-oleary.html" class="header-link ">Details</a></p> Einmalzahlungen als Inflationsprämie und ein kleines einstelliges Plus beim normalen Gehalt: Damit ist in den Augen des Ryanair-Managements der Spielraum ausgeschöpft, wenn es um die Abmilderung des Kaufkraftverlustes für die kommenden drei Jahre geht. Jedenfalls in Bezug auf die Cockpit-Besatzungen.

Ryanair Group-CEO Michael O’Leary hingegen erhält künftig 1,2 Millionen Euro im Jahr als sogenanntes Base Pay sowie die Aussicht auf einen Bonus in Höhe von 600.000 EUR. Damit liegt er allein beim Base Pay um 240 Prozent über dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (500.000 EUR).

"Bei Ryanair wird es genau wie bei anderen europäischen Fluggesellschaften immer mehr zum Usus, mit zweierlei Maß zu messen", sagt Stefan Herth, Präsident der Vereinigung Cockpit. "Während die Führungsriege für sich selbst wieder aus dem Vollen schöpft, sind die Belegschaften zum Sparen verdammt, um vom Management formulierte Unternehmensziele zu erreichen. Mit gleichzeitig stattfindenden aber vollkommen unterschiedlich bemessenen Erhöhungen für Management und Belegschaft soll offenkundig verschleiert werden, dass beide Gruppen nicht im selben Boot sitzen. Denn das Management hat die Verhältnismäßigkeit aus dem Blick verloren und ignoriert die Belange der Beschäftigten. Nachhaltige Personalpolitik funktioniert anders."

Bereits im Sommer des Jahres 2022 wurde bekannt, dass Michael O’Leary sich sein Vorkrisen-Gehalt wieder gesichert hatte, während die Piloten noch gemäß den Bedingungen der Notfallvereinbarungen für die Coronapandemie bezahlt wurden. Aus Sicht der Beschäftigten müssen sich die Bezüge aller im Unternehmen auf ähnliche Weise entwickeln. Dass der Group-CEO eine wettbewerbsfähige Entlohnung erhalten muss, um seine Motivation sicher zu stellen, wird im Annual Report erwähnt und steht außer Frage. Dieser Maßstab muss jedoch auch für alle anderen Beschäftigten gelten.

Vor wenigen Wochen haben die in Deutschland stationierten Piloten der Ryanair Group eine Regelung zu leichten finanziellen Verbesserungen entgegengenommen. Vor dem Hintergrund der aktuell sehr hohen Inflationsraten sind diese Verbesserungen jedoch nicht ausreichend, um Kaufkraftverluste auszugleichen.

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Presse Thu, 27 Jul 2023 16:20:12 +0200
Wet-Leasing: Europäischer Pilotenverband deckt beunruhigende und arbeitsrechtlich fragwürdige Praktiken auf http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/wet-leasing-europaeischer-pilotenverband-deckt-beunruhigende-und-arbeitsrechtlich-fragwuerdige-prakti.html <p>Die Arbeits- und Luftfahrtbehörden werden zur Untersuchung aufgefordert, um die Einhaltung des Sozial- und Arbeitsrechts zu überprüfen. <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/wet-leasing-europaeischer-pilotenverband-deckt-beunruhigende-und-arbeitsrechtlich-fragwuerdige-prakti.html" class="header-link ">Details</a></p> Eine von der European Cockpit Association (ECA) durchgeführte Untersuchung von Wet-Lease-Flugzeugen hat beunruhigende Hinweise auf mögliche Verstöße gegen das Arbeitsrecht ergeben. Seit Anfang des Sommers hat die ECA die Aktivitäten von mehr als 100 Wet-Lease-Flugzeugen in Europa gründlich untersucht und dabei Zeugenaussagen, Verträge und Daten von Piloten und Pilotenverbänden gesammelt. Die Ergebnisse sind alarmierend und werden den nationalen Arbeits- und Luftfahrtbehörden sowie der Europäischen Arbeitsbehörde in Bratislava für eine umfassende Untersuchung vorgelegt.
 
Wet-Leasing, auch bekannt als ACMI-Leasing (Aircraft, Crew, Maintenance and Insurance), ist eine gängige Praxis in der Branche, bei der Fluggesellschaften Flugzeuge und die dazugehörigen Besatzungen von anderen Unternehmen leasen. Allerdings hat es ein Ausmaß angenommen, dass von der ursprünglichen Idee, kurzfristig Ersatz bereit zu stellen, keine Rede mehr sein kann. Besatzungen werden dabei oft befristet oder sogar als Selbständige angestellt, um flexibel zu bleiben, Arbeitskosten zu senken und die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen zu vermeiden. Zudem tragen die Besatzungen damit einen Großteil des wirtschaftlichen Risikos.
 
"Wet-Leasings sind zwar prinzipiell legal und in Ordnung. Unter dem Deckmantel dieser Legalität verbergen sich jedoch vermehrt undurchsichtige und zweifelhafte Vereinbarungen mit Arbeitnehmern. De facto haben wir mit Wet-Leasing nichts anderes als die nächste Form des Sozialdumpings, mit dem sich Unternehmen - zum Teil auch  etablierte Unternehmen - ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten zu entziehen versuchen," so Stefan Herth, Präsident der Vereinigung Cockpit. "Die von der ECA erhobenen Daten sind besorgniserregend. Wir fordern die zuständigen Behörden auf, diese Praxis gründlich zu untersuchen und zu helfen, die Arbeitsplätze in den betroffenen Unternehmen abzusichern."
 
Die Datensammlung der ECA zeigt nun, dass auch bei den aktuellen Wet-Lease-Modellen die Beschäftigung von selbstständigen Besatzungsmitgliedern nicht mit dem Arbeitsrecht vereinbar ist. In der Vergangenheit wurden ähnliche Praktiken bereits von den zuständigen Behörden als Scheinselbständigkeit eingestuft.
 
"Die Arbeitnehmerüberlassung bei Wet-Leasing-Anbietern muss stärker kontrolliert werden, um diesen fragwürdigen Machenschaften eine Ende zu setzen. Wir schließen uns der Forderung der ECA an, dass die nationalen Arbeitsbehörden die Einhaltung des Sozial- und Arbeitsrechts überprüfen müssen. Darüber hinaus ermutigen wir die Europäische Arbeitsbehörde, solche Inspektionen zwischen den Mitgliedstaaten zu koordinieren," so Herth weiter.
 
 
Weitere Informationen:
 
ECA-Webseite über Wet-Lease, seine Wurzeln und seine potenziellen Gefahren, inklusive einer Visualisierung von Wet-lease - dem Wet-lease-Dashboard. Auf der interaktiven Karte werden die Anbieter und Nutzer von Wetlease sowie die Grundlage der jeweiligen Tätigkeiten dargestellt.
https://www.eurocockpit.be/news/wet-leasing-faults-flaws-call-action
 

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Presse Wed, 05 Jul 2023 16:35:59 +0200
Pilot Fatigue Survey http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/pilot-fatigue-survey.html <p>Europäischer Pilotenverband ECA startet Umfrage zu Erschöpfung im Cockpit während Sommerreisewelle <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/pilot-fatigue-survey.html" class="header-link ">Details</a></p> Die europäischen Piloten-Berufsverbände gehen davon aus, dass es in der Sommerreisewelle durch Überlastungen im System Luftverkehr zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen kommen wird. Damit sind oftmals zeitliche Überlastungssituationen verbunden, die zu Übermüdung und Erschöpfung von Crews führen. Dies stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar.   

Der Dachverband European Cockpit Association (ECA) hat nun eine Umfrage unter den europäischen Pilotinnen und Piloten initiiert, um Daten und Fakten zu diesem Problem zu sammeln. Die Vereinigung Cockpit hat eine Information zur Umfrage an ihre Mitglieder verschickt und ruft auch alle anderen Pilotinnen und Piloten zur Teilnahme im Sinne der Sicherheit aller Beteiligten im System Luftverkehr auf.   

Auch Behörden wie die Europäische Flugsicherheitsagentur EASA gehen davon aus, dass Störungen aufgrund knapper Kapazitäten zu erwarten sind. Die EASA weist unter anderem darauf hin, dass übermäßige Belastung in einem Hochrisikoumfeld wie der Luftfahrt die Sicherheit gefährden kann.  

"Aus der Erfahrung des letzten Sommers wissen wir, dass viele Dienstpläne zu eng getaktet sind, dass Ersatzpersonal fehlt und dass auch bei den Beschäftigten am Boden sowie bei der Technik oft kaum noch Kapazitäten für Ersatz vorhanden sind," sagt Anja Granvogl, stellvertretende Vorständin Flight Safety der Vereinigung Cockpit. "Kommen zu diesen Engpässen auch noch unvorhergesehene äußere Faktoren wie schlechtes Wetter oder technische Probleme hinzu, dann kommen die Crews schnell an die Grenzen ihrer Dienstzeiten. Um die Belastung in den Cockpits realistisch einschätzen zu können und um die Behörden und unsere Arbeitgeber auf diese Problemlage glaubhaft aufmerksam machen zu können, brauchen wir aktuelle Daten und Fakten. Daher begrüßen wir die Initiative unseres Dachverbands in Brüssel ausdrücklich und rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich an der Umfrage zu beteiligen." 

Hintergrund Kommandantenentscheid  

In Ausnahmefällen können Crews auch über ihre erlaubten Dienstzeiten hinaus weiterarbeiten. Dies wird mit sogenannten Kommandantenentscheiden ermöglicht, mit denen der Kapitän oder die Kapitänin einen längeren Dienst anweisen kann. Die Flugsicherheitsexperten der Vereinigung Cockpit beobachten mit Sorge, dass die Zahl der Kommandantenentscheide in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat. Mittlerweile werden oftmals Fehlplanungen der Airlines mit Kommandantenentscheiden wieder "geradegebügelt". Sie sind aber von ihrer Konzeption her definitiv nur für den absoluten Ausnahmefall gedacht und nicht dazu da, die Folgen normaler "Betriebsstörungen" und zu knapp ausgelegter Dienstpläne auszugleichen. Auch hierzu sammelt die Umfrage Daten, um Argumente auf belastbare Zahlen stützen zu können. 

Das Survey finden Sie unter
https://survey.zohopublic.eu/zs/XMB8Kh

Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9.600 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.

 V. i. S. d. P.: Vereinigung Cockpit e.V., Unterschweinstiege 10, 60549 Frankfurt, Tel.: 069 / 69 59 76 - 0, Fax: 069 / 69 59 76 - 150; presse@vcockpit.de, www.vcockpit.de

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Presse Mon, 03 Jul 2023 16:18:38 +0200
"Pakt für Wachstum": VC und Condor erzielen langfristigen Tarifabschluss http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/pakt-fuer-wachstum-vc-und-condor-erzielen-langfristigen-tarifabschluss.html <p>Neuer Tarifvertrag mit Laufzeit bis September 2026 sichert Wachstumsperspektiven für Condor und Karriereperspektiven für das Cockpitpersonal. Er ist ein Zeichen für die große sozialpartnerschaftliche Fairness auf beiden Seiten. <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/pakt-fuer-wachstum-vc-und-condor-erzielen-langfristigen-tarifabschluss.html" class="header-link ">Details</a></p> Die Vereinigung Cockpit und Condor haben sich unter dem Motto "Pakt für Wachstum" auf einen neuen umfassenden Vergütungstarifvertrag geeinigt. Er läuft bis Ende September 2026 und sieht weitreichende Verbesserungen in den Vergütungsbedingungen des Cockpitpersonals vor. Der neue Vertrag löst den noch gültigen Tarifvertrag ab.

Zentrale Punkte des gemeinsamen Paktes für Wachstum sind ein massiver strukturell wirksamer Inflationsausgleich, Einmalzahlungen zur akuten Inflationsabmilderung sowie eine Erweiterung der Vergütungstabelle für das Cockpitpersonal um sechs zusätzliche Stufen nach oben.
Der strukturell wirksame Inflationsausgleich umfasst jeweils zum Januar Steigerungen von sieben Prozent für 2024 und jeweils fünf Prozent für die nächsten beiden Jahre. Sollte die amtliche Inflationsrate in Deutschland höher ausfallen als die vereinbarten Steigerungsraten, so erhöht sich die Steigerung automatisch um die Hälfte dieser Differenz. Die Einigung beinhaltet daneben Einmalzahlungen in einer Gesamthöhe von 3000 € pro Pilotin oder Pilot.

Condor ist aufgrund der Staatshilfen während der Corona-Pandemie momentan noch an die jetzige Flottengröße gebunden. Diese Beschränkungen des Wachstums laufen im Oktober 2023 aus. Der nun geschlossene Tarifvertrag ermöglicht in diesem Kontext durch die verbesserten Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven neues Wachstum für die Fluggesellschaft. Das Unternehmen wird damit als Arbeitgeber wieder deutlich attraktiver und kann auf diese Weise auch dem absehbaren Fachkräftemangel begegnen.

"Wir haben trotz laufender Tarifverträge in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Blick auf die Zukunft einen Abschluss erzielt und damit Wachstumsperspektiven für Condor gesichert", sagt VC-Präsident Stefan Herth. "Wenn es der Condor gut geht, geht es auch den Pilotinnen und Piloten gut! Wir haben eine Win-Win-Situation erreicht, die allen zugutekommt. Diese vorbildhafte sozialpartnerschaftliche Fairness auf beiden Seiten ist keine Selbstverständlichkeit. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten auf Seiten von Condor ebenso wie auf unserer Seite bedanken."

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Presse Fri, 30 Jun 2023 15:40:00 +0200
Internationale Initiative für mehr Sicherheit und bessere Arbeitsbedingungen im Luftverkehr http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/internationale-initiative-fuer-mehr-sicherheit-und-bessere-arbeitsbedingungen-im-luftverkehr.html <p>IFALPA und ITF sorgen für Anerkennung grundlegender Arbeitnehmer-Interessen bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/internationale-initiative-fuer-mehr-sicherheit-und-bessere-arbeitsbedingungen-im-luftverkehr.html" class="header-link ">Details</a></p> Der internationale Pilotenverband IFALPA und der internationale Transportarbeiterverband ITF haben beim Treffen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Wieder-Aufschwung des Luftverkehrs zahlreiche grundlegende Punkte zur Verbesserung von Arbeitsstandards festhalten können. Das Treffen bei der ILO drehte sich darum, den wieder stark angezogenen Luftverkehr gemeinsam umweltfreundlich, nachhaltig und integrativ zu gestalten.

Ein zentraler Punkt, der beim Meeting bei der ILO festgehalten wurde, ist die Feststellung der Notwendigkeit, den Ausschluss von Luftfahrtbeschäftigten vom Schutz durch internationale Arbeitsnormen, insbesondere in Fragen der Gesundheit und Sicherheit, neu zu bewerten. Es wurden auch Empfehlungen ausgesprochen, in denen die ILO und die Regierungen aufgefordert werden, mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen und Hindernisse für die Einstellung, den Aufstieg und die Weiterbeschäftigung von Frauen in der gesamten Branche zu beseitigen. Darüber hinaus wurden der soziale Dialog sowie das Just Culture-Prinzip als Empfehlung für die weltweite Luftfahrtbranche festgehalten.

"Der Themenbereich übermäßige Arbeitsbelastungen und fehlende Ruhezeiten ist seit dem starken Verkehrsanstieg im vergangenen Jahr wieder zu einer Top-Priorität der Vereinigung Cockpit geworden," sagt VC-Pressesprecher Matthias Baier. "Es ist auch für die deutschen Pilotinnen und Piloten ein großer Erfolg, dass die Arbeitsbedingungen für das Personal in der Luftfahrt durch die erfolgreiche Arbeit unseres Dachverbandes IFALPA bei der Internationalen Arbeitsorganisation in den Fokus gerückt sind. Wir können nicht dauerhaft am Limit arbeiten und dabei gleichzeitig die hohe Sicherheit beibehalten, die den Luftverkehr auszeichnet. Deshalb ist es richtig, dass die gesamte Branche das Thema bei der ILO gemeinsam anerkennt und wir nun auch in diesem Kontext auf Verbesserungen drängen können."

IFALPA-Präsident Amornvaj Mansumitchai sagte: "Unsere Branche steht vor ernsten Herausforderungen. Weltweit wurden Hunderttausende von Flügen gestrichen oder waren verspätet, weil die Branche versucht hat, ihre Kapazitäten zu erhöhen, ohne die Ursachen und Probleme des Arbeitskräftemangels in der Luftfahrt, einschließlich der Piloten, anzuerkennen und anzugehen. Das Chaos des letzten Jahres war nicht das, was unsere sich erholende Branche brauchte. Luftfahrtgewerkschaften in aller Welt hatten vor den Folgen der Entscheidungen der Arbeitgeber gewarnt, tausende qualifizierte Beschäftigten zu entlassen und die Covid-Krise zu nutzen, um die Arbeitsnormen und die Rechte der Luftfahrtbeschäftigten weiter auszuhöhlen."

ITF-Generalsekretär Stephen Cotton sagt: "Jahrzehntelange Deregulierung hat zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheits- und Sicherheitsstandards geführt. Die Branche ist heute für Arbeitnehmer weit weniger attraktiv, wie wir während des Chaos in der Branche während des Sommers der nördlichen Hemisphäre im letzten Jahr gesehen haben. Die Realität der Arbeitsplätze in der Luftfahrt hat endlich die Anerkennung erhalten, die sie verdient. Jetzt beginnt die Arbeit, um diese Verpflichtungen in Maßnahmen umzusetzen, die die Standards unserer Branche anheben und einen neuen Abschluss für die Beschäftigten in der Luftfahrt erreichen werden."

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Presse Mon, 12 Jun 2023 10:04:03 +0200
"Keine Kompromisse bei der Sicherheit" - Pilotenverband unterstützt Kampagne der Europäischen Flugsicherheitsbehörde http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/keine-kompromisse-bei-der-sicherheit-pilotenverband-unterstuetzt-kampagne-der-europaeischen-flugsi.html <p>Sommerzeit ist Reisezeit. Für das fliegende Personal heißt das oft Arbeit am Limit. In Ferienzeiten erstellen viele Fluggesellschaften Dienstpläne, die für die Beschäftigten in Cockpit und Kabine bei den Dienstzeiten das Limit des gesetzlich zulässigen Maximums voll ausreizen. Das gleiche gilt oft... <a href="http://www.vcockpit.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news/keine-kompromisse-bei-der-sicherheit-pilotenverband-unterstuetzt-kampagne-der-europaeischen-flugsi.html" class="header-link ">Details</a></p> Sommerzeit ist Reisezeit. Für das fliegende Personal heißt das oft Arbeit am Limit. In Ferienzeiten erstellen viele Fluggesellschaften Dienstpläne, die für die Beschäftigten in Cockpit und Kabine bei den Dienstzeiten das Limit des gesetzlich zulässigen Maximums voll ausreizen. Das gleiche gilt oft für die Ruhezeiten, die auf ein absolutes Minimum geplant werden. Kommen dann noch äußere Faktoren wie schlechtes Wetter oder Großereignisse wie die NATO-Übung Air Defender 2023 dazu, werden schnell Limits überschritten.

Die Vereinigung Cockpit begrüßt in diesem Zusammenhang ausdrücklich das aktuelle Safety Information Bulletin (SIB) der europäischen Flugsicherheitsagentur EASA (https://www.easa.europa.eu/community/topics/summer-2023), mit dem die Behörde auf die absehbaren Belastungen hinweist. Studien zur Situation des fliegenden Personals haben in den vergangenen Jahren starke Belastungen bis an die Grenzen des Zulässigen ergeben. Daher ist es für die Flugsicherheit essenziell, dass alle Beteiligten im System Luftverkehr große Aufmerksamkeit auf die Themen Überlastung, Erschöpfung und Übermüdung legen.

VC-Pressesprecher Matthias Baier sagt: "Wer Piloten schützt, schützt Passagiere! Unsere Fluggäste haben mit dem Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel der Welt gewählt und erwarten für sich und ihre Familien zu Recht das Maximum an Sicherheit. Damit sie das jederzeit und überall bekommen, müssen die Flugbetriebe realistisch planen. Hier muss gelten: Limits are no targets. Gesetzliche Minima sind die letzten Grenzen und dürfen nicht für die alltägliche Planung zum Standard werden, da sie erfahrungsgemäß regelmäßig zu Überlastungssituationen führen. Wir appellieren an alle Operations-Manager bei den Airlines, ausreichende Ruhezeiten für die Crews, keine zu knappen Umläufe und Turn-Around-Zeiten sowie ausreichend Reserve-Maschinen und -Personal für unvorhergesehene Situationen einzuplanen. Wir brauchen ausgeruhte Crews, die jederzeit voll konzentriert sind."

Werden Flugdienstzeiten - beispielsweise wegen eines Gewitters und einer notwendigen Ausweichlandung an einem anderen Flughafen - überschritten, können Flugkapitäne mit einem sogenannten Kommandantenentscheid die Dienstzeit ihrer Crew verlängern. Diese Praxis war ursprünglich für den absoluten Ausnahmefall gedacht, hat in den vergangenen Jahre aber stark zugenommen. Der Grund dafür liegt in den immer enger werdenden Dienstplänen und den kaum noch vorhandenen zeitlichen Puffern im System Luftverkehr. Diese Praxis setzt das fliegende Personal unter starken Druck und steigert die Belastungen im Beruf enorm. Die VC setzt sich deshalb auch im Sinne der Flugsicherheit für realistischere Planungen mit ausreichenden zeitlichen Spielräumen ein.

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Presse Wed, 07 Jun 2023 13:14:04 +0200