Zu den weiteren Arbeitsbereichen der AG AGE zählen:
Sicherheit auf der Bahn
Am Boden ist die Start- und Landebahn, die sogenannte Runway, das sensibelste Sicherheitselement des Luftverkehrs. Immer wieder kommt es zu Runway Excursions und Incursions.
Während es sich bei Runway Excursions um Fälle handelt, bei denen ein Flugzeug unbeabsichtigt die Bahn verlässt, liegt eine Runway Incursion vor, wenn ein Luftf(f zu viel)- oder Bodenfahrzeug unberechtigt unberechtigt(zu viel) auf eine Runway aufrollt beziehungsweise in deren Schutzbereich eindringt.
Auch wenn Runway Incursions selten zu Unfällen führen, besitzen sie das Potential für katastrophale Folgen, wie z.B. der Unfall von Teneriffa Nord 1977 mit 583 Todesopfern. Jährlich kommt es gemäß ICAO zu ca. 3 Unfällen mit ca. 4 Todesfällen. Demgegenüber stehen z.B. allein in den USA im Jahr 2023 1756 gemeldete Runway Incursions.
Die Wahrscheinlichkeit solcher Vorfälle kann durch eine Reihe von Maßnahmen reduziert werden. Bereits in der Planungsphase kann man Flughäfen so anlegen, dass Betriebspisten nicht gekreuzt werden müssen. Ist ein Flughafen schon gebaut, kann man durch Lichtzeichen (Runway Guard Lights, Stopbars bei Tag und Nacht ) oder Bodenmarkierungen (No-Entry Markierungen, Haltebalken) die Aufmerksamkeit der betroffenen Personen auf die vor ihnen befindliche Start-/Landebahn lenken.“
Runway Excursions haben zwar selten Todesfälle zur Folge, geschehen allerdings gemäß ICAO ca. 10 mal pro Jahr. Der Anteil der Runway Excursions bliebt bei steigenden Verkehrszahlen und trotz verbesserten Sicherheitssystemen wie Umkehrschub, Antiblockiersystemen oder der präziseren Berechnung der Landing Performance in den letzten Jahren annähernd gleich. Durch die Häufigkeit der Unfälle ist es nicht minder wichtig die von der ICAO empfohlenen 240m Runway End Safety Areas (RESA) zur Verfügung zu stellen und Cockpitbesatzungen über die Relevanz von z.B. stabilisierten Anflügen oder die Nutzung von EMAS zu schulen.
Rescue & Fire Fighting
Ein Großteil der Zwischen- und Unfälle im Luftverkehr ereignet sich im direkten Umfeld der Flughäfen. Eine ständig einsatzbereite und gut ausgerüstete Flughafenfeuerwehr stellt einen wichtigen Sicherheitsbaustein dar. Aus diesem Grund setzt sich die AG für einen hohen Standard der Flughafenfeuerwehren ein.
Ein Beispiel der erfolgreichen AG Arbeit ist die Implementierung einer „Feuerwehrfrequenz“ in Deutschland. Diese direkte Funkverbindung zwischen Piloten und Flughafenfeuerwehr ermöglicht es, wichtige Informationen direkt zwischen den Beteiligten auszutauschen und damit wertvolle Zeit zu sparen. Um die Situation außerhalb des Flugzeugs besser einzuschätzen zu können, ist die Crew auf Informationen von außen durch die Feuerwehr angewiesen, die über Funk ihre Lageeinschätzung direkt mitteilen kann. Rettungsmaßnahmen und Flugzeugevakuierungen können dadurch besser abgestimmt und koordiniert werden.
Wildlife Hazard
Immer wieder kommt es zu kritischen Begegnungen zwischen Luftfahrzeugen und Tieren. Nicht nur Vögel und Fledermäuse stellen eine potenzielle Gefahr dar, sondern auch am Boden lebende Tiere wie Hirsche, Wildschweine oder Hasen. Trotz moderner Composite-Materialien, vogelschlagsicheren Triebwerk-Spinnern oder beheizten Cockpitscheiben gibt es bislang keinen effektiven technischen Schutz vor Wildtierschlägen am Luftfahrzeug.
Aus diesem Grund betrachtet die AG die Flughäfen genauer und versucht durch ein individuell angepasstes Biotopmanagement die biologische Flugsicherheit zu verbessern. Dazu zählen neben Maßnahmen wie der Errichtung von Wildtierzäunen, Anbringung von Spikes auf Schildern und Gebäudeteilen, Bejagung durch Falkner oder der Pflege bebauter wie unbebauter Flächen, ebenso ein Schnittmanagement der Wiesenflächen, avifaunistische und geologische Biotopanalysen, ein Gewässer- und Müllmanagement sowie der Einsatz von Verschreckungssystemen wie z.B. Lichtblitze, Laserkanonen und pyrotechnische Systeme.