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Internationale Initiative für mehr Sicherheit und bessere Arbeitsbedingungen im Luftverkehr

IFALPA und ITF sorgen für Anerkennung grundlegender Arbeitnehmer-Interessen bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO

Der internationale Pilotenverband IFALPA und der internationale Transportarbeiterverband ITF haben beim Treffen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Wieder-Aufschwung des Luftverkehrs zahlreiche grundlegende Punkte zur Verbesserung von Arbeitsstandards festhalten können. Das Treffen bei der ILO drehte sich darum, den wieder stark angezogenen Luftverkehr gemeinsam umweltfreundlich, nachhaltig und integrativ zu gestalten.

Ein zentraler Punkt, der beim Meeting bei der ILO festgehalten wurde, ist die Feststellung der Notwendigkeit, den Ausschluss von Luftfahrtbeschäftigten vom Schutz durch internationale Arbeitsnormen, insbesondere in Fragen der Gesundheit und Sicherheit, neu zu bewerten. Es wurden auch Empfehlungen ausgesprochen, in denen die ILO und die Regierungen aufgefordert werden, mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen und Hindernisse für die Einstellung, den Aufstieg und die Weiterbeschäftigung von Frauen in der gesamten Branche zu beseitigen. Darüber hinaus wurden der soziale Dialog sowie das Just Culture-Prinzip als Empfehlung für die weltweite Luftfahrtbranche festgehalten.

"Der Themenbereich übermäßige Arbeitsbelastungen und fehlende Ruhezeiten ist seit dem starken Verkehrsanstieg im vergangenen Jahr wieder zu einer Top-Priorität der Vereinigung Cockpit geworden," sagt VC-Pressesprecher Matthias Baier. "Es ist auch für die deutschen Pilotinnen und Piloten ein großer Erfolg, dass die Arbeitsbedingungen für das Personal in der Luftfahrt durch die erfolgreiche Arbeit unseres Dachverbandes IFALPA bei der Internationalen Arbeitsorganisation in den Fokus gerückt sind. Wir können nicht dauerhaft am Limit arbeiten und dabei gleichzeitig die hohe Sicherheit beibehalten, die den Luftverkehr auszeichnet. Deshalb ist es richtig, dass die gesamte Branche das Thema bei der ILO gemeinsam anerkennt und wir nun auch in diesem Kontext auf Verbesserungen drängen können."

IFALPA-Präsident Amornvaj Mansumitchai sagte: "Unsere Branche steht vor ernsten Herausforderungen. Weltweit wurden Hunderttausende von Flügen gestrichen oder waren verspätet, weil die Branche versucht hat, ihre Kapazitäten zu erhöhen, ohne die Ursachen und Probleme des Arbeitskräftemangels in der Luftfahrt, einschließlich der Piloten, anzuerkennen und anzugehen. Das Chaos des letzten Jahres war nicht das, was unsere sich erholende Branche brauchte. Luftfahrtgewerkschaften in aller Welt hatten vor den Folgen der Entscheidungen der Arbeitgeber gewarnt, tausende qualifizierte Beschäftigten zu entlassen und die Covid-Krise zu nutzen, um die Arbeitsnormen und die Rechte der Luftfahrtbeschäftigten weiter auszuhöhlen."

ITF-Generalsekretär Stephen Cotton sagt: "Jahrzehntelange Deregulierung hat zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheits- und Sicherheitsstandards geführt. Die Branche ist heute für Arbeitnehmer weit weniger attraktiv, wie wir während des Chaos in der Branche während des Sommers der nördlichen Hemisphäre im letzten Jahr gesehen haben. Die Realität der Arbeitsplätze in der Luftfahrt hat endlich die Anerkennung erhalten, die sie verdient. Jetzt beginnt die Arbeit, um diese Verpflichtungen in Maßnahmen umzusetzen, die die Standards unserer Branche anheben und einen neuen Abschluss für die Beschäftigten in der Luftfahrt erreichen werden."