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Bei der heute zu Ende gegangenen Urabstimmung haben sich die Pilotinnen und Piloten bei Discover klar dafür ausgesprochen, den aktuellen Weg einer Tarifierung durch die Vereinigung Cockpit weiterzuverfolgen und notfalls mit Arbeitskampfmaßnahmen durchzusetzen.
Bei einer Wahlbeteiligung von 90 % stimmten 81% mit „JA“. Das erforderliche Quorum wurde damit deutlich überschritten.
Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt die große Unterstützung der Mitglieder für die Ziele der führenden Pilotengewerkschaft mit dem seit Gründung der Lufthansa traditionell höchsten Organisationsgrad im Cockpit.
„Das Grundgesetz gibt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens das Recht, selbst zu entscheiden, vom wem sie sich vertreten lassen. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit haben mit deutlicher Mehrheit entschieden, dass Sie es nicht hinnehmen werden, dass die Arbeitgeberseite über ihre Köpfe hinweg Tarifverträge mit einer ihr genehmen Gewerkschaft abschließt“, so Dr. Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit.
Frank Blanken, Vorstand Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der VC: „Der Abschluss der Verdi lässt viele Punkte zum Vorteil des Arbeitgebers ungeregelt. Gleichzeitig erscheint die Ausgestaltung der Differenzierungsklauseln fragwürdig und auf juristisch tönern Füßen zu stehen. Werden diese von den Gerichten kassiert, bleibt ein Scherbenhaufen für die Beschäftigten, die mit solchen Taschenspielertricks geblendet werden sollen. Es zeugt von hilfloser Naivität auf Arbeitgeberseite, wenn man glaubt, dass sich die Pilotinnen und Piloten so leicht hinters Licht führen lassen.
Es ist und bleibt das Ziel der Vereinigung Cockpit, eine nachhaltige Tarifpolitik in einer respektvollen Sozialpartnerschaft zu machen. Das bedeutet gute Löhne und Arbeitsbedingungen – maßgeschneidert für die aktuelle Situation der Flugbetriebe. Dieses Angebot auszuschlagen, zeigt, dass die Führungsetage des Arbeitgebers ihre Doktrin des „Teile und Herrsche“ offensichtlich weiterfolgen will, ohne die Konsequenzen hinreichend bedacht zu haben.
In einem Dienstleistungsunternehmen, in dem die Kundenzufriedenheit untrennbar mit der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verknüpft ist, wird es nicht funktionieren, so mit den eigenen Leuten umzugehen. Das Management hat viele operative Probleme und schafft sich mit einem solchen Vorgehen weitere.“
Bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation e,V. (UFO) ging das Votum für Arbeitskämpfe mit 91,8 % Zustimmung ebenfalls eindeutig aus.
Auch wenn die Urabstimmungen getrennt für Kabine und Cockpit liefen und jede Gewerkschaft unabhängig für ihr Forderungspaket zu Arbeitskämpfen aufruft, sollte sich der Arbeitgeber im Klaren sein, dass UFO und VC sich zum weiteren Vorgehen weiterhin eng abstimmen.
Unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen sind ab sofort jederzeit möglich.