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Die Lufthansa treibt ihre Pläne zur Gründung der neuen Ferienflieger-Plattform "Ocean" voran. Nach aktuellen Aussagen des Managements sollen in der Lufthansa-Gruppe in den kommenden Jahren tausende tarifierte Arbeitsplätze abgebaut werden, während für die neue, nicht tarifierte Touristik-Airline zu Dumpingbedingungen neu eingestellt wird.
Dieses Vorgehen wird von den Arbeitnehmervertretern der Fluggesellschaften der Lufthansa in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung massiv kritisiert. Sie fordern die geplante Tarifflucht zur Not mit politischer Intervention zu stoppen. Unterzeichnet wurde der Brief übergreifend von 14 Personalvertretungen und Betriebsratsgremien der Angestellten in der Lufthansa-Group sowie von Condor und TUIfly. Einhellige Unterstützung erhalten die Personalvertreterinnen und Personalvertreter von den Gewerkschaften des Luftverkehrs: Vereinigung Cockpit, Verdi und der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation UFO.
"Staatshilfen sind dazu da, Arbeitsplätze zu retten. Das offenkundige Hauptmotiv der Neugründung "Ocean" ist es, Tarifflucht auf Staatskosten zu begehen. Es wird mitten in der größten Krise der Luftfahrt viel Geld in eine Plattform investiert, bei der mit jahrelangen Anlaufverlusten zu rechnen ist. Wir fordern die Politik auf, genauer hinzusehen, wie mit Milliarden an Staatshilfen umgegangen wird," so Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit.
Während der Covid-19-Krise wurde bereits die Lufthansa-Touristiktochter "Sun Express Deutschland" liquidiert und die für Eurowings fliegende LGW inklusive der Belegschaft in die Insolvenz und Arbeitslosigkeit geschickt. Die Konzerntochter Germanwings steht ebenfalls vor der Auflösung und mit Eurowings betreibt Lufthansa bereits eine Airline, welche maßgeblich im touristischen Segment tätig ist. Die Notwendigkeit für noch einen weiteren Flugbetrieb ist somit nicht gegeben.
Die Pläne für eine neue Touristik-Plattform "Ocean" kommen auch für andere Urlaubsairlines zur Unzeit: Nicht nur, dass die Kapazitäten derzeit aufgrund zahlreicher Reisebeschränkungen nicht genutzt werden können. Sie stellt auch eine direkte Konkurrenz für die ebenfalls durch staatliche Finanzhilfen geretteten Ferienflieger Condor und TUIfly dar, die schwer mit der Krise zu kämpfen haben.
Die Beschäftigten haben ihre Bereitschaft zu umfassenden und schmerzhaften Einschnitten in den bisherigen Verhandlungen zu den Krisenbeiträgen unter Beweis gestellt. Jetzt ist die Lufthansa gefordert, ihrerseits den Schulterschluss zu suchen und gemeinsam mit den Beschäftigten den Weg aus der Krise zu gehen – zu fairen tarifvertraglichen Bedingungen. Von der Politik erwarten die Beschäftigten ein genaueres Hinsehen bei der Frage ob und wie hier mit staatlicher Unterstützung umgegangen wird.
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Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 9.600 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
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