UV-Strahlung im Cockpit

Auf Tagflügen wird Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor empfohlen

UV-Strahlen werden je nach ihrer Wellenlänge in UV-A, -B und -C unterteilt. Die höchstfrequente Strahlung, UV-C, ist für uns nicht relevant, da sie bereits von der Luft der oberen Atmosphäre absorbiert wird. UV-B (verantwortlich für gebräunte Haut und hauptverantwortlich für Sonnenbrand) wird durch die Cockpitscheiben nahezu vollständig abgeschirmt. Bleibt die längstwellige: UV-A-Strahlung. Sie dringt bis in tiefere Hautschichten vor, zerstört dort Kollagenstrukturen (Hautalterung) und ist maßgeblich für Zellschäden, die verschiedene Formen von Hautkrebs erzeugen können.

Bis vor relativ kurzer Zeit dachte man, dass unsere Windshields vor UV-A-Strahlen schützen. Mittlerweile weiß man aber leider, dass durch alle namhaften Hersteller hindurch nur mäßige Absorption gegeben ist. Ein - konservativ geschätzter - erster Anhaltspunkt geht davon aus, dass eine Stunde Flugzeit in FL300 bereits einer UV-A-Exposition von 19 Minuten Solarium entspricht. Flüge in größerer Höhe, über Wasser, Wolken oder Eis erreichen noch höhere Werte, da zusätzliche Exposition durch Reflexion entsteht.

Fazit:

Auf Tagflügen hilft nur, Gesicht, Hals und Arme einzucremen, mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 (mit explizitem UV-A-Schutz!) oder LSF50. Eine "Tagescreme mit Lichtschutzfaktor" (auch z.B. sogenannte BB-Cremes usw.) reicht definitiv nicht aus. Langärmelige Hemden haben auch einen gewissen Schutz, allerdings keinen vollständigen - sind aber besser als nichts. Und was für die Haut gilt, gilt auch für die Augen: Tragen Sie qualitativ hochwertige Sonnenbrillen (z.B. Kennzeichnung UV400), sobald es die Lichtverhältnisse ratsam erscheinen lassen.