Flight Safety

Das 23. Deutsche Flight Forum bei Airbus Helicopters in Donauwörth

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Am 12. und 13. März 2025 fand das 23. Deutsche Flight Forum statt, eine mittlerweile traditionsreiche Fachveranstaltung der deutschsprachigen Flugsicherheitscommunity. Der diesjährige Gastgeber der Veranstaltung war Airbus Helicopters in Donauwörth Diese bedeutende Plattform brachte rund 70 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Luftfahrt zusammen: so nahmen neben den Gründungsmitgliedern Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS), Bundeswehr, Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) und Vereinigung Cockpit (VC) auch Vertreter zahlreicher großer Airlines, der Business Aviation, HEMS-Operators, Flugsicherheitsberater sowie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) teil.

Eröffnung und Jahresrückblicke

Nach morgendlicher Anreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Check-In aufs Airbus Werksgelänge eröffneten Sebastian Kloth - der neue Organisator des Forums - und sein Vorgänger Matthias Hohorst die Veranstaltung. Es folgte eine Begrüßung durch einen Vertreter von Airbus Helicopters, der die Teilnehmer in den Räumlichkeiten des Unternehmens willkommen hieß.

Den Auftakt der fachlichen Beiträge bildeten die Jahresrückblicke der Gründungsmitglieder, vertreten durch Brigadegeneral A. Havenith von der Bundeswehr, M. Lütkemeyer als Direktor der BFU, A. Biestmann als Leiter Safety and Security der DFS und Dr. D. Schaad, Leiter Flight Safety der VC.  Diese gaben einen Überblick über sicherheitsrelevante Entwicklungen und Herausforderungen im Luftfahrtsektor des vergangenen Jahres. Die Rückblicke boten dabei eine wertvolle Grundlage für die weiterführenden Diskussionen und trugen zur Reflexion über sicherheitsrelevante Ereignisse bei.

Fachvorträge und Podiumsdiskussion

Nach der Mittagspause setzten sich die Fachvorträge fort: Moritz Bürger und Rob Akron von der VC beleuchteten die Herausforderungen des Drohnen- und VFR/IFR Mischverkehrs im Luftraum Echo. Anschließend sprach die DFS über die GNSS-Navigation und deren Bedeutung für die Flugsicherung.

Ein besonders wichtiges Element des ersten Veranstaltungstages war der gemeinsame Safety-Rückblick der vier Gründungsmitglieder in Form einer Podiumsdiskussion. Dabei ging es um sicherheitsrelevante Entwicklungen und Herausforderungen des Jahres 2024, wobei primär Fragen zur GNSS-Infrastruktur sowie zu den durch aktuelle geopolitische Konflikte verursachten GPS-Störungen (Jamming/Spoofing) thematisiert wurden. Die angeregte Diskussion zeigte die Dringlichkeit und die weitreichenden Auswirkungen dieser Problematik auf die Flugsicherheit.

Nach einer kurzen Kaffeepause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an einer exklusiven Führung durch die Helikopterfertigung von Airbus Helicopters teilzunehmen. Der Abend klang bei einer geselligen Veranstaltung im Kloster Holzen aus, die wie immer eine gute Gelegenheit zum informellen Austausch bot.

Tag 2: Weitere Fachvorträge und sicherheitsrelevante Themen

Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Vortrag von der Austrian Airlines zum Thema Enroute Wake Turbulence und deren oftmals unerforschte Auswirkungen auf den Luftraumnutzer. Danach beleuchtete die Bundeswehr unter dem Titel „Sicherheit des Systems“ die Herausforderungen beim manuellen Fliegen und dem Einsatz von Rohdaten.

Nach einer Kaffeepause präsentierte Airbus Helicopters aktuelle Entwicklungen aus der Hubschrauberindustrie, bevor die BfU über die Zusammenarbeit zwischen Unfalluntersuchungsstellen und Herstellern referierte.

Nach der Mittagspause gab der Vertreter der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) einen praxisnahen Einblick in die Herausforderungen, mit denen Rettungshubschrauber-Besatzungen durch Drohnen und andere unvorhergesehene Faktoren konfrontiert sind. Die BfU ergänzte dieses Thema einmal mehr mit einer Fallstudie über eine gefährliche Annäherung zwischen einer Drohne und einem Hubschrauber am Verkehrslandeplatz Welzow.

Den Abschluss bildete ein Vortrag vom Referatsleiter LF 18 (Luftfahrttechnik, Flugbetrieb, Luftfahrtpersonal, Luftverkehrssicherheit, LBA) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) mit anschließendem offenem Austausch sowie ein Beitrag von Condor über Annex 13-Untersuchungen im laufenden Flugbetrieb. Nach einer abschließenden Diskussion verabschiedete Sebastian Kloth die Teilnehmenden und beendete das 23. Deutsche Flight Forum. 

Das BMDV hat dabei das interessante Angebot unterbreitet, das DFSF ähnlich dem „Deutschen Runway Safety Team“ oder der „Air Proximity Evaluation Group“ (APEG) als offiziellen Inputgeber des staatlichen Luftverkehrssicherheitsmanagements in Deutschland zu etablieren. Dies soll durch ein stehendes Komitee von Experten untermauert und im kommenden 24. DFSF (2026) konkretisiert werden.