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Psychisch stark zu sein bedeutet nicht, keine Probleme zu haben, sondern mit Herausforderungen und Rückschlägen umgehen zu können – und sich davon zu erholen. Mentale Stärke ist im Cockpitalltag genauso wichtig wie technische Kompetenz. Peer-Support-Programme sind dabei ein zentraler Bestandteil der Sicherheitskultur in der Luftfahrt. Wenn die Belastung zu stark wird, erhalten Betroffene hier schnell und unkompliziert Unterstützung, um die persönliche Resilienz wiederzuerlangen, zu stärken und beizubehalten.
Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe Diversity and Social eine Reihe hilfreicher Tipps für eine ausgewogene mentale Gesundheit im Cockpit zusammengestellt – sowie Ansprechpartner, an die man sich wenden kann, wenn die eigene Stärke einmal nicht ausreicht.
Zur Unterstützung bei der Selbsteinschätzung stehen zwei einfache Tools zur Verfügung:
Beides sind Tools, die die Air Line Pilots Association (ALPA) ihren Mitgliedern an die Hand gibt – und die auch euch helfen können, die eigene Fitness vor dem Flug einzuschätzen.
I’M SAFE
Die Checkliste hilft dabei, die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit zu beurteilen.
Stress-Kontinuum-Modell: Are you in the green?
Das zugrunde liegende Modell stammt von den US Marines: Mentale Gesundheit wird dabei als Spektrum verstanden.
Dabei steht Grün für gesund mit einem seelischen Wohlbefinden. Der Körper kann eine stabile Leistung abrufen, man ist körperlich und sozial aktiv und fühlt sich wohl im Umgang mit anderen. Gelb steht für einen gewöhnlichen, umkehrbaren Stresszustand. Man wird reizbarer, nervöser, vergesslicher. Häufig wird der Zustand von Schwierigkeiten beim Einschlafen begleitet, und die soziale Aktivität ist verringert. Orange steht für eine deutliche funktionelle Beeinträchtigung mit anhaltender Traurigkeit, Angst und einer verringerten Leistung im Beruf, deutlichen Schlafproblemen und einem sozialen Rückzug. In der akuten roten Phase liegt eine schwere klinische Störung vor – mit schweren und anhaltenden Beeinträchtigungen. Damit einher gehen erhebliche emotionale Schwierigkeiten, Panikattacken, ständige Überforderung und Erschöpfung sowie auch Suizidgedanken.

Zum Fliegen sollte man im grünen Bereich (und mit Einschränkungen im gelben) sein.
Es handelt sich also um eine ergänzende Checkfrage, die die mentale Fitness stärker in den Fokus rückt. Durch die festgelegten Zonen schafft es einen gemeinsamen Sprachgebrauch, der es erleichtert, Stresslevel und Notfälle deutlich zu kommunizieren.
→ Mentale Gesundheit ist kein “Nice-to-have”, sondern integraler Bestandteil professioneller Arbeit im Cockpit
Support-Angebote:
Neben Support-Angeboten der Airlines (psychosoziale Dienste, Vertrauensteams, etc.) gibt es noch andere Kontaktmöglichkeiten
Mehr Informationen zur Aktionswoche: seelischegesundheit.net