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Flight Safety

Stick to the Plan!?

Um dem steigenden Luftverkehrsaufkommen gerecht zu werden, sollen laut EASA geplante Höhen und Routen künftig strikt eingehalten werden. Doch ist dies für Piloten immer ohne weiteres möglich?

Im Frühjahr dieses Jahres hat die EASA in Koordination mit dem Eurocontrol Network Manager eine Note an Airlines und die europäischen Flugsicherungen herausgegeben. Thema ist „Adherence to Filed Flight Plans in European Airspace” oder kurz ausgedrückt “Fly as Filed”. Der vorgegebene Flugplan soll in Bezug auf geplante Höhen und die Route strikt eingehalten werden. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Auslastung von Sektoren besser planen zu können, um so die Kapazität des Luftraumes zu erhöhen. Das Schaubild rechts soll vereinfacht die derzeitige Problematik verdeutlichen.

Hier requested die Crew in Sektor A ein höheres als im Flugplan hinterlegtes Level. Der Lotse in Sektor A gibt daraufhin die Freigabe zum Steigen. Sektor C hat nun mehr Verkehr als ursprünglich geplant und wird daraufhin reguliert. Sektor E ist bereits reguliert und die Sektorkapazität wird mit dem zusätzlichen Verkehr überschritten, was sich negativ auf die Sicherheit auswirken kann. Sektor D hingegen hat jetzt ungenutzte Kapazität. Für nachfolgende Luftfahrzeuge bedeutet diese Situation ggf. weitere Regulierungen oder Verschlechterung der Slots. Die Kapazität des Gesamtsystems nimmt auf Grund der Optimierung eines einzelnen Fluges ab.

 

Soweit die Theorie und Hintergründe für die Veröffentlichung der EASA Note. Doch in der Praxis ist das, was sich so einfach anhört, manchmal nicht immer ohne weiteres durchführbar.

So kann es beispielsweise durch Last Minute Changes aus Performance-Gründen unmöglich werden, den geplanten Level zu fliegen. EASA sagt zwar: adhere to Flightplan …“unless there are safety reasons”. Doch wie nah will man an die maximale Höhe fliegen? Ab welcher Stärke sind Turbulenzen ein Grund, nach Climb oder Descent zu fragen? Kann es wirklich sein, dass man auf innerdeutschen Strecken nicht mehr in den oberen Luftraum gelassen wird, sondern sich in FL240 um Gewitterzellen schlängeln muss?

Im Zweifel hilft hier immer frühzeitige Kommunikation und Koordination mit dem Lotsen. Ein „unable Flightlevel XXX“ wird von den Lotsen nicht hinterfragt, es sollte aber immer gerechtfertigt sein! Kommt man aus dem Gewackel der obersten Wolkenschicht nicht nach oben heraus – tiefer geht es fast immer.

Wir haben es im Alltag mit vielen Variablen und Störgrößen zu tun. Auf diese müssen wir reagieren und ggf. von unserem „Plan“ abweichen. Die European Cockpit Association (ECA) und die VC sehen die EASA Note daher kritisch. Es bedarf neben ausreichendem Personal auch grundlegenderer Änderungen in unserem ATC-Umfeld, um sicher mit dem Wachstum im Luftverkehr schritthalten zu können. Ein einfaches „Stick to the plan“ ist daher nicht die Lösung.

Solange diese Maßnahme jedoch aktiv ist, ist unsere Empfehlung, dass ihr euch an die Veröffentlichungen eurer Firma zu diesem Thema haltet.

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