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VC-Präsident Stefan Herth: "Wer das Streikrecht angreift, greift die soziale Marktwirtschaft an!"

Arbeitgeber und Verbände verstärken ihre Forderungen nach Einschränkungen des Streikrechts. In Deutschland arbeiten unterschiedliche Verbände der Arbeitgeberseite daran. Der für seine arbeitnehmerfeindlichen Taktiken bekannte Ryanair-Konzern hat sogar eine öffentliche Petition gegen das Streikrecht in Frankreich gestartet. Die Vereinigung Cockpit lehnt diese Bestrebungen auf ganzer Linie ab.

Das Streikrecht ist die Grundlage für die Handlungsfähigkeit von Gewerkschaften. Ohne Streikrecht wären sämtliche Verhandlungen mit Arbeitgebern letztlich nicht viel mehr als kollektive Bettelei.

Zu den aktuellen Forderungen sagt VC-Präsident Stefan Herth: "Wer das Streikrecht angreift, greift die soziale Marktwirtschaft an! Das Recht zu streiken ist einer der zentralen Bausteine für die Soziale Marktwirtschaft, die dem Land großen Wohlstand gebracht hat. Es ist ein Armutszeugnis von Arbeitgebern und Verbänden, dass nun die Gewerkschaften beschimpft werden und für wirtschaftliche und strukturelle Probleme der Unternehmen in Deutschland verantwortlich gemacht werden sollen.

Wenn die Arbeitgeber an einem wirtschaftlich erfolgreichen Deutschland Interesse haben, müssen sie endlich ihren billigen Populismus beiseitelassen und wieder ernsthaft mit den Gewerkschaften ins Gespräch kommen. Sozialpartnerschaft gibt es nur auf Augenhöhe. Deshalb betone ich: Finger weg vom Streikrecht! Statt Verbotsforderungen aus der Mottenkiste zu kramen, sollten wir gemeinsam zu alter Stärke zurückfinden.

Sozialpartnerschaft hat unser Land nach vorn gebracht, nicht die Einschränkung von Grundrechten. Unternehmerische Freiheit bringt auch unternehmerische Verantwortung mit sich. Wir fordern diese Verantwortung von den Unternehmen ein!"

Hintergrund

Wie alle Branchen leidet auch der Luftverkehr unter zunehmendem Fachkräftemangel, weil während der Corona-Krise viel zu viele Stellen abgebaut wurden. Fachkräftemangel und operative Probleme sind auf unternehmerische Fehler zurückzuführen und liegen nicht in der Verantwortung der Beschäftigten. Die verbliebenen Arbeitskräfte müssen nun in vielen Bereichen unter schlechter werdenden Bedingungen mehr Arbeit leisten, während ihre Einkommen real immer weiter entwertet werden. Zunehmende Unzufriedenheit und Auseinandersetzungen am Tariftisch sind die logische Folge.


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