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Vereinigung Cockpit verurteilt Pläne zur LGW-Liquidierung als sozial verantwortungslos

Belegschaft des Traditionsunternehmens zahlt Preis für Management-Gezocke der letzten 3 Jahre

Die Zeitfracht-Tochter Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) hat heute gegenüber ihren Beschäftigten angekündigt, dass das Unternehmen liquidiert und die Arbeitsverträge zum Juli gekündigt werden sollen. Nach Unternehmensangaben ist aktuell weder weitere Kurzarbeit möglich noch Liquidität vorhanden, um mit einer Transfergesellschaft die Folgen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzufedern. 

Markus Wahl, Präsident der Vereinigung Cockpit, zu den Entscheidungen: "Wir verurteilen die Aufgabe der LGW durch die Zeitfracht und die Lufthansa aufs Schärfste! Wie kann es sein, dass in Zeiten milliardenschwerer Kredite in der Luftfahrtbranche niemand soziale Verantwortung für die Belegschaft der Partner-Airline und einstigen Lufthansatochter übernimmt? Wir fordern Beschäftigungsperspektiven für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die VORZEITIGE Kündigung des Auftrages durch den einzigen Kunden Eurowings im Zuge der Corona-Krise. Während bei den direkten Lufthansa-Tochterfirmen über den Erhalt der Arbeitsplätze verhandelt wird, fällt die LGW-Belegschaft ohne Sicherung in die Arbeitslosigkeit. Dabei hatte die Lufthansa die LGW erst vor 2 Jahren aus der Insolvenzmasse der airberlin gekauft und sich die Filetstücke davon gesichert. Ein Großteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer inklusive der seinerzeit ungeliebten Turboprop-Flotte wurde anschließend an die mittelständische Zeitfracht-Gruppe weiterverkauft. Seither flog die LGW zu 100% exklusiv im Auftrag der Lufthansa für die Eurowings-Gruppe.

Unverständlich bleibt, warum Eurowings ausgerechnet den Vertrag mit der LGW vorzeitig gekündigt hat, während Wet-Leases mit anderen Airlines derzeit noch laufen und auch über ein Weiterlaufen von Vereinbarungen verhandelt wird. Gerade die kleineren Flugzeuge der LGW wären bei geringerem Fluggastaufkommen in diesen Zeiten ökonomisch und ökologisch sinnvoll.

Die Zeitfracht-Gruppe hatte 2019 begonnen, millionenschwere Investitionspläne für eine komplette Umflottung auf Embraer-Jets umzusetzen. Diese Flugzeuge waren nach Aussage von LGW fest für die Lufthansa-Gruppe eingeplant. Dass man so kurz nach dem Erwerb durch die Zeitfracht-Gruppe und den großen Zukunftsplänen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LGW fallen lässt, hinterlässt einen äußerst bitteren Beigeschmack. Die Luftfahrtgesellschaft Walter wollte in diesem Sommer ihr 40-jähriges Bestehen feiern.

 


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