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Die Vereinigung Cockpit, der Berufsverband der Verkehrsflugzeugführer in Deutschland, warnt vor den eklatanten Fehlentwicklungen im europäischen Luftverkehr. Mit Besorgnis sehen die deutschen Verkehrspiloten immer weitere Forderungen z.B. nach einem deutschlandweiten Nachtflugverbot.
Die Luftverkehrssteuer, als nationale Abgabe, führt wie prognostiziert nun dazu, dass die Belastungen direkt an die Arbeitnehmer weitergegeben werden, bis hin zum Arbeitsplatzabbau. In einer Branche, die in guten Jahren schon keine sehr hohen Gewinne zu verzeichnen hat und in schlechten Jahren große Verluste einfährt, führt die einseitige und wettbewerbsverzerrende Luftverkehrssteuer zu einer Schwächung der deutschen Luftfahrtunternehmen. Sie trifft vor allem Familien mit Kindern, die für Ihre Urlaubsreise höhere Preise bezahlen müssen, sowie nun auch die Mitarbeiter in der Luftfahrtbranche, die zu Zugeständnissen gezwungen sind, um die Abgabe zu finanzieren. Die Luftverkehrssteuer ist auch in Hinsicht auf den Umweltschutz kontraproduktiv, weil den Fluggesellschaften das benötigte Kapital zur Finanzierung von leiseren und sparsameren Flugzeugen entzogen wird. Die Steuer schöpft keine Gewinne ab, sondern raubt den Unternehmen das Kapital zum überlebensnotwendigen Wirtschaften und muss abgeschafft werden.
Weiteres Ungemach droht der Branche durch die unnötige Beteiligung am Emissionshandel. Alleine die Tatsache, dass die Treibstoffkosten einer der größten Kostenblöcke einer Fluggesellschaft sind, erzeugt ausreichend starken Druck, so wenig Treibstoff wie möglich zu verbrauchen, was auch die damit verbundenen Emissionen so weit wie möglich reduziert. Eine lokale Emissionsabgabe bedeutet einen weiteren immensen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Luftfahrtgesellschaften, die einen Großteil ihres Geschäftes außerhalb der Eurozone abwickeln und nur auf wenigen Strecken am Emissionshandel teilnehmen.
„Es scheint in der deutschen und der europäischen Politik ein vollkommen falsches Bild über die extreme Wettbewerbssituation im Luftverkehr vorzuherrschen, was zu eklatanten Fehlentwicklungen führt.“, so Jörg Handwerg, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit. „Wenn die Politik nicht begreift, dass die deutschen und europäischen Luftfahrtunternehmen im extrem umkämpften globalen Wettbewerb mit Unternehmen stehen, die durch direkte oder indirekte Subventionen nicht auf der Basis des fairen Wettbewerbs operieren, dann hat die Luftfahrt in Europa keine Zukunft.“
„Die deutsche Politik und in Teilen die Öffentlichkeit muss verstehen, dass eine Überforderung des Systems zum Schaden ganz Deutschlands führen wird. Europa sollte es tunlichst vermeiden von einer Abhängigkeit des Öls in die Abhängigkeit des Luftverkehrs zu geraten.“, so Jörg Handwerg.
Um dies zu vermeiden ist es erforderlich, dass die unfairen Belastungen in Europa und Deutschland zurückgenommen und der Luftfahrt nicht weitere Nachteile in Form von Betriebsbeschränkungen der Flughäfen auferlegt wird